Einheitsfront zur Verteidigung des Streikrechts, für die Erhöhung aller Löhne, Solidarität aller Arbeiter*innen, Generalstreik!

Im Auftrag der multinationalen Energiekonzerne und des französischen Kapitalismus hat die Regierung Macron-Borne heute, am 12. Oktober, Beschäftigte des Esso-Depots in Port-Jérôme zur Arbeit verpflichtet. Das bedeutet für diejenigen, die von den Chefs angefordert werden, dass die Polizei zu ihnen nach Hause kommt, um sie zur Wiederaufnahme der Arbeit zu bewegen. Eine Weigerung wird mit sechs Monaten Gefängnis und einer Geldstrafe von 10.000 Euro geahndet.

Unterstützt von den großen kapitalistischen Medien forderten die Bosse der Branche vom Staat die “Aufhebung” der Blockade der Standorte. Die Regierung übernahm den Begriff “Blockade”, um ihren Versuch vorzubereiten, den Streik zu brechen. Denn es handelt sich um einen Streik derjenigen, die den Reichtum der Gesellschaft produzieren, während die Aktionäre (der Öl- und Gaskonzerne wie auch der anderen) nur Parasiten sind.

Die Beschäftigten in fast allen Depots und Raffinerien von TotalEnergies streiken seit zwei Wochen, die Beschäftigten von Esso-ExxonMobil seit drei Wochen, um mit Unterstützung der Gewerkschaften CGT und FO eine Lohnerhöhung von 10 % zu erreichen. Die Forderung von 10 % entspricht ganz einfach dem Preisanstieg bei Lebensmitteln, der laut dem Analyseunternehmen Iri France seit einem Jahr in den Supermärkten zu beobachten ist. Die 10-prozentige Lohnerhöhung ist also eine legitime Forderung gegen die Inflation, icht nur für die Ölarbeiter*innen, sondern für alle Lohnabhängigen in diesem Land. Ebenso wie die Forderung nach einer automatischen Anpassung der Löhne, Renten und Zulagen an die Preissteigerung, um einen Rückgang der Kaufkraft zu verhindern.

Dennoch haben die CFDT und die CFE-CGC bei Esso eine Vereinbarung gegen diese Forderung unterzeichnet. Dennoch vertritt keine Gewerkschaftsführung diese klare Forderung nach 10 % Lohnerhöhung für alle Arbeit*erinnen, ebenso wenig wie die Forderung nach einer automatischen Anpassung der Löhne an die Inflationsrate.

Sie werden allein gelassen, obwohl ihr Kampf der Kampf der gesamten Arbeiter*innenklasse sein sollte, weil ihre Forderung die Forderung der gesamten Arbeiter*innenklasse ist.

Die Regierung stützt sich auf diese Isolierung der Streikenden, sie versucht, die Bevölkerung gegen sie aufzuhetze. Die Geschäftsleitung von Total verlangt die Auflösung der Streikposten, bevor sie verhandeln will.

Die Macron-Borne-Regierung weiß genau, dass sie alles tun muss, um die Senkung der Reallöhne durchzusetzen, damit die Kapitalist*innen ihre Profitrate aufrechterhalten können. Wenn es ihr gelingt, die Arbeiter*innen in den Raffinerien zurückzudrängen, wird sie einen wichtigen Punkt gegen die gesamte Arbeiter*innenklasse des Landes setzen.

Es geht also um eine Herausforderung für alle Lohnabhängigen, unabhängig davon, wo sie arbeiten. Alle Gewerkschaftsorganisationen, alle politischen Parteien, die sich auf die Verteidigung der Arbeiter*inneklasse berufen, müssen zusammenstehen.

Die Raffineriearbeiter*innen den dürfen nicht allein bleiben! Hände weg vom Streikrecht! Nieder mit der Zwangsarbeit! Stärkung der Streikposten angesichts der polizeilichen Drohungen!

Die Forderung nach einer 10-prozentigen Lohnerhöhung für die Raffineriearbeiter*innen gilt für die gesamte Arbeiter*innenklasse! Die Forderung nach einer Indexierung der Löhne an die Preissteigerung ist für alle Beschäftigten unverzichtbar!

Enteignung von Total und Esso!

Die Gewerkschaftsführungen müssen alle Verhandlungen über die reaktionären Pläne der Regierung einstellen und zu Generalversammlungen an allen Arbeits- und Studienorten aufrufen.

Um die Bosse zum Einlenken zu bewegen und die finsteren Pläne der Regierung zum Scheitern zu bringen, müssen wir den Generalstreik vorbereiten und die Bewegung und die Vertretung der Beschäftigten gewählten und zentralisierten Komitees auf nationaler Ebene anvertrauen.

12. Oktober 2022